Roman aqueduct

Geschichte

Geschichtliche Entwicklung der Abwasserbeseitigung

Schon im Altertum hat die Abwasserbeseitigung die damaligen Ingenieure herausgefordert.

Heute noch erhaltene Baudenkmäler lassen darauf schließen, dass die Kulturvölker des Altertums mit großer Umsicht und enormen finanziellen Anstrengungen großartige Kanalisationsanlagen zur Aufrechterhaltung von Gesundheit und Wohlstand geschaffen haben.

Dieser Entwicklungsstand ist mit Beginn der Völkerwanderung zurückgegangen. Das Abwasser der Dorfbewohner einschließlich des Abfalls wurde nur noch aus dem Haus auf die öffentliche Straße "befördert". Dort übernahmen Hunde, Hühner und Schweine die Entsorgung.

Erst im 19. Jahrhundert verbesserte sich die kommunale Abwassertechnik. Durch die verheerende Cholera-Epidemien in den Jahren 1831/32 und 1848/49 wurden die Stadtväter zu tatkräftigem Handeln und zur Verbesserung der Hygiene aufgerüttelt. Die Entwicklung zum Positiven begann zuerst in England, wo ab 1858 eine Reihe von Gesetzen die Abwasserreinigung sicherstellen sollten. In Deutschland begann man sich nach dem Krieg 1870/71 der Abwasserproblematik bewusst zu werden und erkannte, dass die Qualität des Trinkwassers eben auch von einer geregelten Ableitung des häuslichen Schmutzwassers abhing.

Allerdings beschränke sich die öffentliche Abwasserbeseitigung zunächst auf den reinen Transport in der Form der Schwemmkanalisation. Da aber alsbald auch Flussverunreinigungen offenbart wurden, erkannte man recht bald die Notwendigkeit einer Vorbehandlung der Kanalwässer. So wurde in Hamburg 1897 die erste biologisch betriebene Versuchsanstalt Deutschlands zur Reinigung der Abwässer von Prof. Dunbar betrieben. Für die weiteren Lösungen der kommunalen Abwasserprobleme hatte Martin Strell bereits 1918,  in fast schon visionärer Sicht, die auch heute noch anerkannten Strategien zur Verbesserung der Umwelt aufgezeigt und festgestellt, dass eine Lösung erreicht werden könne durch:

  1. eine Beschränkung der Abwasserproduktion auf das unbedingte Maß und 
  2. eine geeignete Vorbehandlung (Klärung und Reinigung) der Abwässer vor Einleitung in den natürlichen Vorfluter.